Die langgezogenen Wohn- und Gewerbebauten entlang der Güterstrasse nehmen in ihrem Massstab jeweils Bezug zu den vorhandenen und künftigen Bebauungsstrukturen, schaffen eine hohe städtische Dichte und bieten gleichzeitig eine Aufenthaltsqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner aufgrund der allgemein zugänglichen Dachflächen. Durch die strukturierenden Hauszugänge entlang der stark begrünten Güterstrasse erfahren die grossen Gebäude eine klare Adressbildung. Die Gebäude, dem geschützten Bahnhof mit seinen diversen historischen Bauten zugewandt, fassen dessen Kleinmassstäblichkeit und öffnen sich gleichzeitig mit zweigeschossigen stirnseitigen Arkaden zu den städtischen Platzräumen.
Die überhohen Erdgeschosse der beiden den Bahnhof flankierenden Bauten (3bc und vb) beleben den Stadtraum mit aktivierten Erdgeschossen für Läden in unterschiedlichen Grössen, Restaurants und Boulevardcafés und weiteren halböffentliche Nutzungen. Der reine Wohnbau (3a) im hinteren Teil der nur noch fussläufigen Güterstrasse ist als Hochparterre ausgebildet und respektiert so den idyllischen Landschaftsraum zum angrenzenden Quartier.
Das Fassadengitter aus vorfabriziertem Beton überspielt subtil die Lücken der Bebauung und bindet übergeordnet die drei Baukörper optisch zusammen. Gleichzeitig dient das Grid der Berankung der gemeinsamen Terrassen und dient generell dem Sonnenschutz und den Absturzsicherungen als Führungsschiene und Ankerpunkt. Die hinterlüfteten Fassadenfüllungen aus langlebigen robusten Faserzementplatten sind im Ausdruck städtisch und gleichzeitig für eine Verwendung entlang der Bahn sinnvoll.
Begehbare Dachflächen sind integraler Bestandteil des Freiraumkonzepts. Je 16 bis 20 Wohneinheiten teilen sich eine gemeinsame grosse teilüberdachte stark begrünte Dachlandschaft. Die lärmgeschützten Aussenräume sind direkt an die angrenzenden Treppenhäuser angebunden und sind mit zugeordneten öffenbaren Gemeinschaftsräumen auch ganzjährig sinnvoll nutzbar. Die Terrassen weisen einen hohen Vegetationsgrad auf. Eine üppige Bepflanzung wirkt Hitze mindernd, ist Schatten spendend und schafft mittels der Aktivierung dieser Aussenräume zu gemeinschaftlichen Dachgärten ein hohes Wohlbefinden und eine hohe Aufenthaltsqualität. Diese begrünten Dachlandschaften schaffen herausragende Aufenthaltsqualitäten, fördern Interaktionen und schaffen damit für die Bewohnenden einen spürbaren Mehrwert. Alle weiteren Dachflächen können mit Photovoltaik bestückt werden und dienen der Retention.
Die Wohnungen sind prinzipiell als Zweispänner, in den Gebäudeenden als Dreispänner, angelegt und wie ein grosses und über die Gesamtbebauung gelegtes Muster ineinander verwoben. Sie bieten eine grosse Flexibilität. Zwei private zugeordnete Aussenräume pro Wohnung lösen die Aussenlärmbelastung. Das bewährte Durchwohnen in adäquater Raumtiefe garantiert jeder Wohnung eine optimierte natürliche Belichtung. Auf einfache Weise können in diesem Raumprinzip Kleinwohnungen, aber auch grössere Wohneinheiten gebildet werden. Die Wohnräume selber sind fliessend ausgebildet und greifen über die gesamte Gebäudetiefe. Die Schlafräume docken jeweils an diesen verbindenden Grossraum an.